Prolog Die Nachbeben der Ekstase zuckten noch immer durch meinen Unterleib, als ich mit geschlossenen Augen und dem wohligen Gefühl völliger Zufriedenheit neben ihm auf dem Futon lag. Ihm, den einzigen Mann, den ich je mit ganzem Herzen wollte und der es allein mit seinem Anblick vermochte, meinen sonst so kühlen Kopf durcheinander und mein Blut zum Kochen zu bringen. Ich musste nur an diesen Namen denken und den warmen Körper neben mir spüren, um erneut den Verstand zu verlieren und mich auf ihn stürzen zu wollen.
Ohne die Augen zu öffnen, drehte ich mich zu ihm, rutschte näher an ihn heran und lehnte meinen Kopf gegen die Brust, unter der sein Herz wie wild schlug.
Diese Stimme war nicht die, die ich gerade hören wollte. Das Licht brannte sich selbst durch meine geschlossenen Lider, sodass ich gequält die Stirn runzelte, herumrollte und mein Gesicht im Kissen verbarg. Und damit war die schöne Illusion, der ich mich gerade hingegeben hatte, völlig zerstört. Der Mann neben mir war nicht Hiro.
Nicht einmal annähernd. Er war älter, nicht halb so hübsch und nicht halb so trainiert, sondern nur irgendein Typ mit Hakennase und eng zusammenstehenden Augen, der mich von der Bar mit nach Hause genommen hatte. Ich hatte gerade mal meine Shorts gegriffen, als er zu mir rutschte und seine Arme um mich schlang. Hab ich etwas Falsches gesagt oder getan? Hab ich dir wehgetan?
Weil ich euch alle dafür hasse, dass ihr irgendwann das Licht anmacht oder redet, und mir damit meine Illusion zerstört. Da ist aber jemand einsam , dachte ich und verdrehte, ohne dass er es sehen konnte, die Augen.
